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Zwischen Realität und Illusion: Die menschliche Identität im Metaverse – Eine Reise durch die Welt von Blade Runner

Bla­de Run­ner” stellt eine der zen­tra­len Fra­gen der mensch­li­chen Exis­tenz auf ein­dring­li­che Wei­se in den Vor­der­grund: Was macht uns eigent­lich mensch­lich? Die­se Fra­ge, die in der düs­te­ren, tech­no­lo­gi­sier­ten Zukunft des Films ver­han­delt wird, fin­det heu­te im Kon­text des Meta­ver­se eine neue Dimen­si­on. “Bla­de Run­ner” zeigt eine Welt, in der mensch­li­che Iden­ti­tät durch künst­li­che Intel­li­genz und Tech­no­lo­gie infra­ge gestellt wird, wäh­rend das Meta­ver­se, eine von uns geschaf­fe­ne digi­ta­le Par­al­lel­welt, ähn­li­che Her­aus­for­de­run­gen für unser Ver­ständ­nis von Rea­li­tät und Iden­ti­tät aufwirft.

Die Prot­ago­nis­ten von “Bla­de Run­ner”, sowohl die Men­schen als auch die Repli­kan­ten, bewe­gen sich in einer Welt, in der die Gren­ze zwi­schen dem, was mensch­lich und was künst­lich ist, zuneh­mend ver­schwimmt. Die Repli­kan­ten sind dazu geschaf­fen, wie Men­schen aus­zu­se­hen und zu funk­tio­nie­ren, und sie ent­wi­ckeln Erin­ne­run­gen, Wün­sche und Emo­tio­nen, die von den ech­ten Men­schen kaum zu unter­schei­den sind. In die­sem Sze­na­rio fragt man sich unwei­ger­lich: Ist es wirk­lich noch der bio­lo­gi­sche Kör­per, der einen Men­schen mensch­lich macht? Oder sind es die Erin­ne­run­gen und die Fähig­keit, Emo­tio­nen zu erle­ben, die dar­über entscheiden?

Die­se grund­le­gen­den Fra­gen sind heu­te im Meta­ver­se rele­van­ter denn je. Wenn wir uns in einer vir­tu­el­len Umge­bung bewe­gen und durch Ava­tare reprä­sen­tie­ren, wel­che Tei­le unse­rer Mensch­lich­keit neh­men wir mit in die­se digi­ta­le Welt, und wel­che las­sen wir zurück? Das Meta­ver­se ermög­licht uns, uns selbst auf eine völ­lig neue Art und Wei­se dar­zu­stel­len. Wir kön­nen unse­re Iden­ti­tät ver­än­dern, uns von unse­rem phy­si­schen Aus­se­hen lösen und durch den vir­tu­el­len Raum zu jemand ande­rem wer­den. Dies eröff­net zwar neue krea­ti­ve Mög­lich­kei­ten, bringt aber auch die Her­aus­for­de­rung mit sich, unse­re wah­re Iden­ti­tät in der Viel­zahl an Optio­nen und Dar­stel­lungs­mög­lich­kei­ten nicht zu verlieren.

Unse­re Erfah­run­gen in der digi­ta­len Welt sind von der phy­si­schen Rea­li­tät los­ge­löst, und den­noch haben sie eine ganz eige­ne Bedeu­tung. Wir knüp­fen Bezie­hun­gen, erle­ben Emo­tio­nen, inter­agie­ren mit ande­ren, und all das in einer Welt, die tech­nisch betrach­tet nur aus Daten­strö­men besteht. Kann eine sol­che vir­tu­el­le Ver­bin­dung die­sel­be Tie­fe errei­chen wie eine phy­si­sche Bezie­hung in der rea­len Welt? Die­se Fra­ge stellt sich auch in “Bla­de Run­ner”, wo die Repli­kan­ten Gefüh­le haben, aber nicht sicher sein kön­nen, ob die­se echt sind. Der Film zeigt uns, wie fra­gil die mensch­li­che Iden­ti­tät sein kann, wenn man sich nicht sicher ist, ob die eige­nen Erin­ne­run­gen und Emo­tio­nen real oder künst­lich sind. Im Meta­ver­se ist dies eine Fra­ge, die vie­le Nut­zer wahr­schein­lich irgend­wann betref­fen wird. Wenn unse­re Erleb­nis­se im Meta­ver­se künst­lich erzeugt wer­den, sind sie dann weni­ger wert­voll? Und wie unter­schei­den wir noch zwi­schen Erfah­run­gen, die “echt” sind, und sol­chen, die wir nur in einer Simu­la­ti­on gemacht haben?

Das Ein­tau­chen in vir­tu­el­le Wel­ten bringt eine Ver­schie­bung der Rea­li­täts­ebe­nen mit sich. Der Sprung von der phy­si­schen in die digi­ta­le Rea­li­tät und wie­der zurück kann zu einer Des­ori­en­tie­rung füh­ren. “Bla­de Run­ner” zeigt, wie ver­wir­rend es sein kann, wenn man sich in einer Welt bewegt, in der künst­li­che Intel­li­genz und ech­te Men­schen unun­ter­scheid­bar sind. Im Meta­ver­se könn­ten wir eines Tages vor einem ähn­li­chen Dilem­ma ste­hen. Mit fort­schrei­ten­der Tech­no­lo­gie, die immer immersi­ver und rea­lis­ti­scher wird, könn­te es schwer wer­den, klar zu unter­schei­den, ob wir uns gera­de in der phy­si­schen Welt oder in einer digi­ta­len Umge­bung befin­den. Das Gefühl der Wirk­lich­keit ver­schwimmt, und damit auch unser Gefühl dafür, wer wir sind und was unser wah­res Selbst ausmacht.

Ein wei­te­res Pro­blem, das sich stellt, ist, wie viel von dem, was wir im Meta­ver­se erle­ben, wirk­lich als authen­tisch emp­fun­den wird. Die Gefahr, dass vie­le unse­rer Erfah­run­gen künst­lich sind und von Algo­rith­men gesteu­ert wer­den, wächst, je mehr wir uns in digi­ta­len Räu­men auf­hal­ten. Im Meta­ver­se gibt es künst­li­che Umge­bun­gen, digi­ta­le Begeg­nun­gen und simu­lier­te Ereig­nis­se, die oft genau dar­auf aus­ge­legt sind, bestimm­te emo­tio­na­le Reak­tio­nen her­vor­zu­ru­fen. Was pas­siert mit unse­rer Wahr­neh­mung, wenn die­se Erleb­nis­se zuneh­mend an Bedeu­tung gewin­nen? Sind wir dann noch in der Lage, zwi­schen den Erfah­run­gen, die von uns selbst aus­ge­hen, und denen, die durch pro­gram­mier­te Sys­te­me erzeugt wer­den, zu unterscheiden?

“Bla­de Run­ner” wirft auch die Fra­ge auf, ob eine künst­li­che Erin­ne­rung oder eine künst­lich erzeug­te Emo­ti­on weni­ger wert ist als eine ech­te. Im Film sehen wir Repli­kan­ten, die Emo­tio­nen erle­ben, die sie als wahr emp­fin­den, auch wenn sie durch tech­no­lo­gi­sche Pro­zes­se erzeugt wur­den. Im Meta­ver­se erle­ben wir ähn­li­che Phä­no­me­ne: Wenn wir im vir­tu­el­len Raum eine tie­fe emo­tio­na­le Bin­dung zu jeman­dem auf­bau­en, ist die­se weni­ger real, nur weil sie in einem digi­ta­len Umfeld statt­ge­fun­den hat? Die­se Fra­ge bleibt offen und lässt sich wohl nur indi­vi­du­ell beant­wor­ten. Doch es bleibt ein zen­tra­les The­ma in der Aus­ein­an­der­set­zung mit unse­rer digi­ta­len Zukunft.

Die Gren­ze zwi­schen der phy­si­schen Rea­li­tät und der digi­ta­len Welt ist in stän­di­ger Bewe­gung, und “Bla­de Run­ner” dient als eine Art War­nung und Refle­xi­on die­ser Ent­wick­lung. Es for­dert uns dazu auf, uns die Fra­ge zu stel­len, was unse­re Mensch­lich­keit aus­macht, wenn wir immer mehr Zeit in vir­tu­el­len Wel­ten ver­brin­gen und die Lini­en zwi­schen ver­schie­de­nen Rea­li­täts­ebe­nen ver­schwim­men. Das Meta­ver­se hat das Poten­zi­al, unse­re Wahr­neh­mung der Rea­li­tät grund­le­gend zu ver­än­dern – und mit ihr auch unse­re Defi­ni­ti­on von Iden­ti­tät und Mensch­lich­keit. Die Her­aus­for­de­rung besteht dar­in, sicher­zu­stel­len, dass wir trotz all die­ser neu­en tech­no­lo­gi­schen Mög­lich­kei­ten immer noch das behal­ten, was uns wirk­lich mensch­lich macht: unser Bewusst­sein, unse­re ech­ten Emo­tio­nen und die Fähig­keit, authen­ti­sche Bezie­hun­gen auf­zu­bau­en – in wel­cher Rea­li­tät auch immer.

Pierre Kretschmer

Senior Spezialist Digitales Marketing und Extended Reality. Gründer der VR Familie. Worldbuilder und Metaverse Enthusiast.

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