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Blade Runner, Künstliche Intelligenz und das Metaverse: Eine Vision der nahen Zukunft

“Bla­de Run­ner”, sowohl der Film von Rid­ley Scott als auch der Roman “Do Andro­ids Dream of Elec­tric Sheep?” von Phil­ip K. Dick, bie­tet eine düs­te­re Visi­on der Zukunft, in der die Gren­ze zwi­schen Mensch und Maschi­ne ver­schwimmt. In die­ser Welt sind Repli­kan­ten, künst­lich erschaf­fe­ne Men­schen, fast nicht von ech­ten Men­schen zu unter­schei­den. Sie exis­tie­ren, um mensch­li­che Bedürf­nis­se zu erfül­len, aber sie kämp­fen auch mit Fra­gen nach Iden­ti­tät, Frei­heit und dem Wert des Lebens. Die­se The­men sind heu­te rele­van­ter denn je, da die Ent­wick­lun­gen im Bereich der Künst­li­chen Intel­li­genz (KI) und des Meta­ver­se tief­grei­fen­de gesell­schaft­li­che, phi­lo­so­phi­sche und psy­cho­lo­gi­sche Fra­gen aufwerfen.

Der Roman und der Film the­ma­ti­sie­ren eine Zukunft, in der KI-betrie­be­ne Wesen wie die Repli­kan­ten men­schen­ähn­lich genug sind, um die­sel­ben emo­tio­na­len und exis­ten­zi­el­len Fra­gen zu haben wie ihre Schöp­fer. Dies spie­gelt die moder­ne Dis­kus­si­on um künst­li­che Intel­li­genz wider: Wenn Maschi­nen ein­mal den Punkt errei­chen, an dem sie nicht nur kom­ple­xe Auf­ga­ben aus­füh­ren, son­dern auch ler­nen, Emo­tio­nen zu simu­lie­ren oder viel­leicht sogar zu erle­ben, wer­den wir uns fra­gen müs­sen, was Mensch­lich­keit wirk­lich aus­macht. Sind Empa­thie und Bewusst­sein die aus­schlag­ge­ben­den Kri­te­ri­en, oder gibt es ande­re, fun­da­men­ta­le­re Unter­schie­de? Und was pas­siert, wenn die­se Gren­zen immer mehr verwischen?

Der Auf­stieg des Meta­ver­se bie­tet ein wei­te­res fas­zi­nie­ren­des Par­al­lel­ele­ment zu “Bla­de Run­ner”. In einer Welt, in der Men­schen zuneh­mend digi­ta­le Iden­ti­tä­ten erschaf­fen und in vir­tu­el­len Umge­bun­gen inter­agie­ren, stellt sich die Fra­ge, was es bedeu­tet, “wirk­lich” zu sein. Im Meta­ver­se kann man sich in unzäh­li­gen For­men prä­sen­tie­ren: als rea­lis­ti­sches Abbild der eige­nen Per­son oder als völ­lig neue, krea­ti­ve Enti­tät. Ähn­lich wie bei den Repli­kan­ten in “Bla­de Run­ner” ver­schwimmt die Gren­ze zwi­schen Rea­li­tät und Fik­ti­on, zwi­schen der phy­si­schen und der digi­ta­len Welt. Dabei ent­ste­hen Fra­gen der Authen­ti­zi­tät und der Iden­ti­tät, die weit über ein­fa­che tech­ni­sche Her­aus­for­de­run­gen hin­aus­ge­hen. Was pas­siert, wenn eine digi­ta­le Iden­ti­tät wich­ti­ger wird als die phy­si­sche? Wer sind wir wirk­lich, wenn wir die Frei­heit haben, uns stän­dig neu zu erfinden?

Phi­lo­so­phisch gese­hen berührt “Bla­de Run­ner” die Fra­ge nach dem frei­en Wil­len, die auch in Dis­kus­sio­nen über KI und das Meta­ver­se rele­vant ist. Wenn wir KI-Sys­te­me erschaf­fen, die ler­nen, den­ken und sogar füh­len kön­nen, stellt sich die Fra­ge, ob sie irgend­wann einen eige­nen Wil­len ent­wi­ckeln und ob die­ser Wil­len respek­tiert wer­den muss. Im Kon­text des Meta­ver­se bedeu­tet dies, dass wir uns über­le­gen müs­sen, wel­che Rech­te und Frei­hei­ten digi­ta­le oder künst­lich intel­li­gen­te Wesen in einer sol­chen Welt haben soll­ten. Kön­nen und soll­ten sie eige­ne Ent­schei­dun­gen tref­fen, und wenn ja, wel­che ethi­schen Rah­men­be­din­gun­gen müs­sen dabei beach­tet werden?

Psy­cho­lo­gisch betrach­tet zeigt “Bla­de Run­ner” auch die Aus­wir­kun­gen von Iso­la­ti­on und der Sehn­sucht nach Ver­bin­dung, sowohl bei Men­schen als auch bei künst­li­chen Wesen. In einer zuneh­mend digi­ta­li­sier­ten Welt, in der das Meta­ver­se eine wich­ti­ge Rol­le spielt, wird die­se Fra­ge noch drän­gen­der. Wie beein­flusst die zuneh­men­de Zeit, die Men­schen in vir­tu­el­len Räu­men ver­brin­gen, ihr emo­tio­na­les und sozia­les Wohl­be­fin­den? Wäh­rend Repli­kan­ten in “Bla­de Run­ner” dar­um kämp­fen, ihre eige­ne Iden­ti­tät und ihren Platz in der Welt zu fin­den, kämp­fen vie­le Men­schen heu­te mit der Fra­ge, wie sie ihre digi­ta­le Prä­senz in Ein­klang mit ihrem phy­si­schen Selbst brin­gen können.

“Bla­de Run­ner” wirft nicht nur Fra­gen auf, son­dern dient auch als War­nung und als Leit­fa­den für unse­re eige­ne Zukunft. In einer Welt, in der KI immer intel­li­gen­ter und das Meta­ver­se immer all­ge­gen­wär­ti­ger wird, müs­sen wir uns mit grund­le­gen­den Fra­gen unse­rer eige­nen Exis­tenz aus­ein­an­der­set­zen: Was macht uns mensch­lich? Was bedeu­tet Frei­heit? Und wie wol­len wir die Gren­zen zwi­schen Rea­li­tät und Vir­tua­li­tät, zwi­schen Mensch und Maschi­ne zie­hen? Die­se Fra­gen sind nicht nur theo­re­tisch, son­dern haben direk­te Aus­wir­kun­gen auf unser gesell­schaft­li­ches Zusam­men­le­ben, unse­re ethi­schen Über­zeu­gun­gen und unser Ver­ständ­nis davon, was es bedeu­tet, in einer zuneh­mend digi­ta­li­sier­ten Welt zu leben.

Pierre Kretschmer

Senior Spezialist Digitales Marketing und Extended Reality. Gründer der VR Familie. Worldbuilder und Metaverse Enthusiast.

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