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Digitale Gegenstände in Mixed Reality: Wenn Science Fiction zum Alltag wird

Mixed Rea­li­ty – ein Begriff, der für vie­le noch nach Zukunfts­mu­sik klingt, ist längst dabei, unse­re Rea­li­tät zu ver­än­dern. Dabei geht es nicht nur um Spie­le oder Gim­micks, son­dern um einen ech­ten Para­dig­men­wech­sel in der Art, wie wir mit digi­ta­len Inhal­ten inter­agie­ren. Mixed Rea­li­ty (MR) bezeich­net das Ver­schmel­zen von rea­ler und vir­tu­el­ler Welt zu einer neu­en, erwei­ter­ten Rea­li­tät. Anders als bei klas­si­scher Vir­tu­al Rea­li­ty, bei der man kom­plett in eine digi­ta­le Welt ein­taucht, bleibt bei Mixed Rea­li­ty die Umge­bung sicht­bar – digi­ta­le Inhal­te wer­den in die rea­le Welt ein­ge­blen­det und wir­ken dort wie selbst­ver­ständ­lich inte­griert. Der Raum, in dem man sich bewegt, bleibt prä­sent, aber er wird erwei­tert – durch Objek­te, die man nicht anfas­sen kann, aber mit denen man inter­agiert, als wären sie real.

Was das im All­tag bedeu­tet, zei­gen ganz prak­ti­sche Bei­spie­le: Ich habe mir selbst einen klei­nen Mixed-Rea­li­ty-Spiel­platz ein­ge­rich­tet – nicht etwa mit ech­ten Bil­lard­ti­schen oder Lein­wän­den, son­dern mit digi­ta­len Gegen­stän­den, die dank Devices wie der Meta Quest 3 oder der Apple Visi­on Pro direkt in mei­nem Wohn­zim­mer erschei­nen. Und das Bes­te: Ich kann sie über­all mit hinnehmen.

Zum Bei­spiel eine Tisch­ten­nis­plat­te. In mei­nem Gar­ten steht kei­ne, denn der Platz reicht schlicht­weg nicht. Aber mit “Ele­ven Table Ten­nis” spie­le ich ein­fach vir­tu­ell – die Plat­te wird digi­tal ein­ge­blen­det, der Schlä­ger sitzt per­fekt in mei­ner Hand, und der Geg­ner kann irgend­wo auf der Welt sein. Oder Bil­lard: Ein Spiel, das man eigent­lich nur in spe­zi­el­len Loca­ti­ons genie­ßen kann, weil kaum jemand zuhau­se den Platz oder das Geld für einen eige­nen Tisch hat. In „Mira­cle Pool“ steht der vir­tu­el­le Tisch mit­ten im Raum, gesto­ßen wird mit dem Con­trol­ler, und es fühlt sich ver­blüf­fend echt an.

Ein wei­te­res High­light für mich als Retro-Fan ist der legen­dä­re Flip­per­au­to­mat „Star Trek: The Next Gene­ra­ti­on“. Ein ech­tes Samm­ler­stück – sel­ten, teu­er, und meist in schlech­tem Zustand. Ich hab ihn trotz­dem in mei­nem Wohn­zim­mer – als Mixed-Rea­li­ty-Ver­si­on im Spiel „Pin­ball FX“. Detail­ver­liebt, spiel­bar und ein­fach da, wenn ich ihn brauche.

Auch krea­ti­ves Arbei­ten wird durch Mixed Rea­li­ty neu defi­niert. In der App „Ver­mil­li­on“ kann ich auf einer vir­tu­el­len Staf­fe­lei malen, mit Pin­seln, Far­ben und einem rea­lis­ti­schen Feed­back­ge­fühl – ganz ohne Saue­rei, ganz ohne Mate­ri­al­kos­ten, aber mit ech­ten Ergeb­nis­sen. Und das nicht irgend­wo in einem Stu­dio, son­dern genau da, wo ich gera­de bin. Sogar das Gam­ing selbst wird zur neu­en Erfah­rung: Ich spie­le alte Klas­si­ker wie Tomb Rai­der via GeForce Now im Mixed-Rea­li­ty-Modus, pro­ji­ziert auf eine digi­ta­le Lein­wand, so groß wie ich möch­te. Ohne Fern­se­her, ohne Kon­so­le. Nur ich, das Spiel und der Raum.

Die­se Anwen­dun­gen sind mehr als tech­ni­sche Spie­le­rei­en – sie sind ein Aus­blick dar­auf, wie unser All­tag in Zukunft aus­se­hen kann. Digi­ta­le Gegen­stän­de wer­den rea­le Bedürf­nis­se erfül­len. Sie sind güns­tig, platz­spa­rend, fle­xi­bel – und für vie­le Men­schen der ein­zi­ge Weg, über­haupt Zugang zu Din­gen wie einem Flip­per, einer Lein­wand oder einem Bil­lard­tisch zu haben. Und sie ver­än­dern mehr als nur Frei­zeit oder Entertainment.

Mixed Rea­li­ty ist auch ein Game­ch­an­ger für Bil­dung und Busi­ness. Stell dir ein Klas­sen­zim­mer vor, in dem kom­ple­xe Lern­ob­jek­te wie ein mensch­li­ches Herz, eine che­mi­sche Struk­tur oder his­to­ri­sche Sze­nen mit­ten im Raum erschei­nen – dreh­bar, begeh­bar, erfahr­bar. Schü­ler ler­nen nicht mehr nur aus Büchern, son­dern erle­ben Inhal­te inter­ak­tiv. Oder denk an Mes­sen: Ein rea­ler Stand ist oft durch Flä­che und Bud­get begrenzt. Mit Mixed Rea­li­ty kann die­ser Stand digi­tal erwei­tert wer­den – mit Pro­duktani­ma­tio­nen, inter­ak­ti­ven Model­len, vir­tu­el­len Rund­gän­gen. Kun­den sehen nicht nur ein Expo­nat, sie erle­ben es. Und die­ser Zusatz­raum ist nicht nur inno­va­tiv, son­dern auch nach­hal­tig und ressourcenschonend.

Mixed Rea­li­ty ist die neue Form von Vir­tu­al Rea­li­ty – eine, die nicht mehr trennt, son­dern ver­bin­det. Die rea­le Welt bleibt bestehen, aber sie bekommt eine digi­ta­le Erwei­te­rung, die je nach Anwen­dung völ­lig neue Mög­lich­kei­ten eröff­net. Heu­te noch futu­ris­tisch, mor­gen viel­leicht All­tag. Der Schlüs­sel liegt dabei in der Ent­wick­lung der Hard­ware: Die Bril­len wer­den leich­ter, kom­for­ta­bler, leis­tungs­fä­hi­ger – und damit all­tags­taug­lich. Schon jetzt kann man vie­le die­ser digi­ta­len Gegen­stän­de pro­blem­los in sei­nen Tages­ab­lauf integrieren.

Ich glau­be fest dar­an, dass wir erst am Anfang einer Ent­wick­lung ste­hen, die unse­ren Umgang mit Din­gen grund­le­gend ver­än­dern wird. Nicht jeder braucht mehr alles phy­sisch. Für vie­le wer­den digi­ta­le Objek­te, wenn sie gut umge­setzt sind, nicht nur eine Alter­na­ti­ve, son­dern eine ech­te Berei­che­rung sein. Mixed Rea­li­ty wird nicht alles erset­zen – aber sie wird vie­les zugäng­li­cher machen. Und sie wird unse­re Räu­me, unser Ler­nen, unser Arbei­ten und unser Spie­len so ver­än­dern, dass Gren­zen verschwimmen.

Das Meta­ver­se beginnt nicht mit gro­ßen Ver­spre­chen, son­dern mit klei­nen All­tags­wun­dern wie einem Flip­per, einer Lein­wand oder einem Tisch­ten­nis­schlä­ger – digi­tal, aber real genug, um einen ech­ten Unter­schied zu machen.

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Pierre Kretschmer

Senior Spezialist Digitales Marketing und Extended Reality. Gründer der VR Familie. Worldbuilder und Metaverse Enthusiast.

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