Eine VR Brille ist Euer technisches Tor zu den digitalen Welten. Fehler im Display, insbesondere fehlerhafte Pixel, können durch einen ständig leuchtenden Punkt, oder auch weißen oder schwarzen Fleck die Immersion stören. Doch was ist das genau? Wie passiert sowas, wie wird sowas behoben und wie kann ich prüfen, ob mein Gerät in Ordnung ist?
Wie ist so ein Display aufgebaut?
Ein LCD-Display (Liquid Crystal Display) ist ein Bildschirmtyp, der Flüssigkristalle verwendet, um Bilder zu erzeugen. Hier ist eine kurze Beschreibung seines Aufbaus:
1. Hintergrundbeleuchtung: Fast alle modernen LCDs, insbesondere die für Fernseher und Computermonitore, sind hintergrundbeleuchtet, um die Sichtbarkeit des Displays zu verbessern. Diese Hintergrundbeleuchtung kann durch LEDs (LED-LCDs) oder bei älteren Modellen durch Kaltkathoden-Fluoreszenzlampen (CCFLs) erfolgen.
2. Diffusorplatten: Diese Platten streuen das Licht gleichmäßig über den gesamten Bildschirm.
3. Polarisationsfilter: Ein LCD funktioniert, indem er das Licht polarisiert. Es gibt in der Regel zwei Polarisationsschichten: eine vor den Flüssigkristallen und eine danach. Diese Filter lassen nur Licht durch, das in einer bestimmten Richtung schwingt.
4. Glastafeln: Zwischen den Polarisationsschichten befinden sich zwei Glastafeln. Diese Glastafeln halten die Flüssigkristalle an Ort und Stelle.
5. Flüssigkristalle: Zwischen den beiden Glastafeln befinden sich die eigentlichen Flüssigkristalle. Sie sind in Zellen oder Pixel eingeteilt. Jeder Pixel besteht aus roten, grünen und blauen Unterpixeln, die unabhängig voneinander gesteuert werden können.
6. Elektroden: Jeder Flüssigkristallpixel wird durch Elektroden gesteuert, die bestimmen, wie viel Licht der Pixel durchlässt. Indem sie eine Spannung anlegen, können sie die Ausrichtung der Flüssigkristalle ändern und so bestimmen, wie viel Licht durchgelassen wird.
7. Farbfilter: Jeder der roten, grünen und blauen Unterpixel hat einen zugehörigen Farbfilter, um die gewünschte Farbe zu erzeugen.
Die Flüssigkristalle selbst sind das Herzstück des Displays. Sie können ihre Ausrichtung ändern, wenn eine elektrische Spannung angelegt wird. Dies ändert, wie sie Licht polarisieren, und zusammen mit den Polarisationsschichten können sie Licht entweder durchlassen oder blockieren, wodurch das Bild erzeugt wird.
Ein Signalprozessor steuert die genaue Spannung für jeden Pixel basierend auf dem Bildsignal, das das Display erhält, und passt die Flüssigkristalle entsprechend an. Dies geschieht sehr schnell und ermöglicht Bewegtbilder auf dem Bildschirm.
Doch wenn genau der Teil des Displays, die Flüssigkeitskristalle können viel Ärger verursachen, wenn sie Fehlerhaft sind.
Au Backe, Pixelfehler!
Ein Pixelfehler tritt auf, wenn ein oder mehrere Pixel eines LCD-Displays nicht wie beabsichtigt funktionieren. Ein Defekt der roten, grünen und blauen Unterpixeln kann dazu führen, dass er ständig aus (schwarz), ständig eingeschaltet (weiß oder eine bestimmte Farbe) oder nicht in der Lage ist, bestimmte Farben korrekt darzustellen.
Dann habt Ihr einen ständig roten, grünen oder blauen Punkt im Sichtfeld leuchten.
Solche Fehler können auf verschiedene Arten entstehen. Während des Herstellungsprozesses können Verunreinigungen im Display oder kleinste Defekte in den Materialien zu Pixelfehlern führen. Darüber hinaus können mechanische Beschädigungen oder Fehlfunktionen der Elektronik, die die Pixel steuert, ebenfalls zu Fehlern führen. Obwohl die Herstellungsverfahren für LCD-Displays ständig verbessert werden, ist es nahezu unmöglich, einen großen Bildschirm mit Millionen von Pixeln herzustellen, der vollkommen frei von Pixelfehlern ist. Viele Hersteller haben daher Toleranzrichtlinien, die eine gewisse Anzahl von Pixelfehlern als akzeptabel innerhalb ihrer Qualitätsstandards ansehen.
Was Tun, wenn man einen Fehlerpixel hat?
Bei Monitoren und Fernseher kann man folgende Rettungsmaßnahmen ausprobieren.
Sanfte Massage: Bei einem “eingefrorenen” Pixel kann ein sanfter Druck helfen. Dabei legt man ein weiches Tuch über den Bereich des fehlerhaften Pixels und massiert dann vorsichtig mit einem stumpfen, runden Gegenstand (z. B. einem Radiergummi oder dem Ende eines Stiftes) über den Pixel. Dies kann dazu führen, dass der Pixel wieder reagiert. Allerdings sollte man hierbei sehr vorsichtig sein, um das Display nicht weiter zu beschädigen. Bei einer VR Brille ist dies nicht möglich, da das LCD Panel von dem Okular verdeckt ist.
Es gibt Programme und Online-Tools, die versuchen, eingefrorene Pixel durch schnelles Wechseln zwischen verschiedenen Farben zum “Wiederbeleben” zu bringen. Diese Programme setzen den fehlerhaften Pixel verschiedenen Farbstimuli aus, in der Hoffnung, dass der Pixel wieder normal funktioniert. Das kann in einigen seltenen Fällen helfen. Auch diese Programme lassen sich bei einer VR Brille nicht wirklich anwenden, da sie oft eine Installation auf einem PC Voraussetzen.
Einschalten und Ausschalten: Manchmal kann das wiederholte Ein- und Ausschalten des Displays dazu führen, dass ein fehlerhafter Pixel wieder korrekt funktioniert. Dennoch ist dabei zu beachten, dass der Fehler mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder auftreten kann.
Wenn diese Methoden nicht funktionieren und der Pixelfehler sehr störend ist, kann eine Reparatur oder ein Austausch des Displays notwendig sein. Bei vielen Herstellern gibt es jedoch Toleranzrichtlinien, die festlegen, ab wie vielen fehlerhaften Pixeln ein Display als fehlerhaft gilt und ausgetauscht wird. Es ist also ratsam, sich zuerst über die Garantiebedingungen und Richtlinien des Herstellers zu informieren, bevor man eigene Maßnahmen ergreift.
Wendet Euch bei einem Pixelfehler immer an den Hersteller oder Händler und versucht, das Gerät auszutauschen. Ein Pixelfehler in einer VR Brille kann die Immersion, wenn dieser im zentralen Sichtfeld ist, extrem beeinträchtigen.
Fehlersuche
Grundlegend zu empfehlen ist: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Solange man nach etwas Gebrauch keinen Fehler bemerkt, brauch man im Grunde nicht auf die Suche gehen. Ebenso kann es sein, dass ein Fehler auch erst nach Monaten entsteht. Aber dennoch möchte man vielleicht wissen, ob ein Defekt vorliegt.
Wer also nachsehen möchte, ob er einen Pixelfehler hat, für den haben wir 360° Bilder in einzelnen Farben erstellt. Ihr könnt Euch damit in Ruhe umsehen, ob Ihr tatsächlich einen Defekt des Displays bemerkt.
Warnung: Gerade die hellen Farben können ein unangenehmes Gefühl beim Laden geben. Schließt da am besten zuerst die Augen, wartet, bis es hell wird und öffnet dann erst die Augen.
Download der Bilder zum Upload auf Eure VR Brille: https://vrfamilie.de/wp-content/uploads/2023/10/Colors.zip
Wir drücken Euch die Daumen, dass bei Euch alles okay ist!
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